Vogelstimmenwanderung mit dem NABU Aitrach

Foto von der Vogelstimmenwanderung in Steinental bei Aitrach

Sonntagmorgen, 6.30 Uhr: Wer die schönsten Gesänge heimischer Vögel erleben möchte, muss erstmal raus aus den Federn! Kein Problem für die Gruppe der Vogelfreunde, die sich vergangenen Sonntag bei Familie Bartel bei Steinental traf. Die Bedingungen waren perfekt, die Wiesen taufrisch, die Sonne schon warm, viele Vogelstimmen bereits beim Start zu hören – kurz: ein wunderschöner Morgen im Mai.

Jutta Bartel hatte eine abwechslungsreiche Runde in die Natur rund um den Wolfwinkel vorbereitet. Sie führte an verschiedenen Biotopen, Wald und Wiesen entlang, um möglichst vielen verschiedenen Vögel begegnen zu können.

Goldammer, Mönchsgrasmücke und Neuntöter: 30 Vogelarten waren zu entdecken

Gleich zum Start hörten wir den melodischen Gesang der Mönchsgrasmücke. Ein Zilpzalp begrüßte mit uns den Tag. Spechte waren zu hören und immer wieder stoppte Jutta, lauschte und wir überlegten gemeinsam, welche Vogelstimmen gerade zu hören waren. Es braucht Übung und einige Erfahrung, die feinen Vogelstimmen auseinander zu halten und dann auch zu bestimmen. Die Tour ging weiter und wir haben insgesamt 30 verschiedene Vogelarten entdeckt. Die meisten davon konnten wir nicht nur hören, sondern auch sehen. Darunter zum Beispiel auch eine hübsche Goldammer und eine Gruppe Schwanzmeisen.

Nach rund 1,5 Stunden war die Runde zu Ende und wir zurück am Ausgangspunkt. Dort luden Jutta und Klaus Bartel alle zu Kaffee und Kuchen ein. Am Teich und in lauschiger Runde unter den Obstbäumen konnten wir den Ausflug gemeinsam ausklingen lassen.

Vielen herzlichen Dank an Jutta und Klaus Bartel für die Gastfreundschaft und die tolle Führung, die zum Schluss noch ein Neuntöter krönte: Der saß plötzlich nur wenige Meter entfernt auf einem Baum und schien sich mit uns über diesen schönen Morgen zu freuen.

Artenliste: Blaumeise, Kohlmeise, Tannenmeise, Ziplzalp, Fitis, Goldammer, Gimpel, Feldsperling, Star, Mönchsgrasmücke, Neuntöter, Kuckuck, Grünspecht, Buntspecht, Wachholderdrossel, Singdrossel, Amsel, Kleiber, Heckenbraunelle, Rabenkrähe, Mauersegler, Hausrotschwanz, Mäusebussard, Kernbeißer, Rotmilan, Gartengrasmücke, Buchfink, Bachstelze, Haussperling

Full House im Insektenhotel

Dieses Jahr war speziell: Nach einem kalten und nassen Frühling wechselten oft recht kühle mit wärmeren Wetterperioden ab. Keine leichte Zeit für die Insekten, die sich oft beeilen mussten, während der Trockenphasen Pollen und Nektar zu sammeln oder auf Suche nach dem passenden Platz für die Eiablage zu gehen.

Unsere Wildblumen- und Wildgräserflächen haben in diesem Jahr unglaublich schön und vielfältig geblüht an vielen Stellen. Neben Natternköpfen gab es Kornblumen, Ackerwinden, Nelken, Kamille und Habichtskraut…. und viele mehr. Wir haben so viele verschiedene Wildbienenarten wie noch nie auf unserem Grundstück mit angrenzender Wildblumenfläche gezählt!

Full house im Insektenhotel beim Wappental

Und das Beste: Die Insektenhotels werden super angenommen von den Wildbienen! Wie hier im Bild zu sehen ist, waren an vielen Stellen fast alle Zimmer ausgebucht…

Wildbienen-Hotel selber bauen

Im Rahmen von AITRACH BRUMMT haben wir zahlreiche Insektenhotels aufgestellt. Dank der freundlichen Unterstützung der Mauthe GmbH & Co KG gibt es sogar fünf regelrechte Luxus-Hotels mit Fächern für unterschiedliche Insektenarten.

Viele Wildbienen haben darin überwintert und sind gerade dabei, ins neue Bienenjahr zu starten. Für den Sommer möchten wir ihnen jetzt neue Brutmöglichkeiten anbieten.

Schöne Bastel-Idee für die Pfingstferien

Neue Brutmöglichkeiten lassen sich ganz einfach selber bauen. Hier zeigen wir Ihnen eine wirklich simple Art, die bei Insekten aber außerordentlich beliebt ist: Löcher im Holzscheit.

Was braucht man, um ein Insektenhotel selber zu bauen?

  • große, trockene Holzscheite aus Hartholz (z.B. Buche oder Esche)
  • Bohrer in den Größen 7-9
  • Schleifpapier
Einfaches Insektenhotel
Ganz einfach, aber sehr beliebt: Fast alle Brutröhren waren belegt. Wie man sieht, sind sie in diesem Frühjahr von jungen Bienen bereits verlassen worden, d.h. sie sind dort erfolgreich herangewachsen.

So geht’s:

  1. Die Holzscheite sollten möglichst dick sein und eine gerade Standfläche haben, damit sie sicher stehen und nicht bei einem Sommergewitter umgeweht werden können. Je dicker sie sind, desto tiefer kann man auch bohren und umso mehr Wildbienen können in einer Brutröhre heranwachsen.
  2. In den stehenden Holzscheit bohrt man horizontal Löcher als Brutröhren. Sie sollten so tief wie möglich ins Holz gehen. Wichtig: Keinesfalls dürfen Sie ganz durch das Holz hindurch gehen, d.h. die Bohrung muss hinten geschlossen bleiben. Wildbienen brauchen Löcher, keine Tunnel!
  3. Den Ausgang von jedem Loch mit dem Schleifpapier von spitzen Holzsplittern befreien. Wildbienen können sich an den Splittern sonst die Flügel verletzen.

Aufstellen der Insektenhotels

So ein selbst gebautes Insektenhotel sollte in jedem Garten einen Platz finden. Wer noch das ein oder andere mehr baut: Sehr gerne nutzen wir sie auch zur Ergänzung der großen Insektenhotels an den Blühflächen von AITRACH BRUMMT.

Bitte dort nur nicht selbst aufstellen, sondern vorher kurz mit Markus Helfenstein in Verbindung setzen, der die Aufstellungen koordiniert: markus@helfenstein.net

Mehr Ideen für Insektenhotels?

Hier zwei Link-Empfehlungen:

https://www.swr.de/insekten/insektenhotel-so-geht-es-richtig/

https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/insekten-im-garten/insektenhotel-selbst-bauen/

Wir freuen uns über weitere Ideen!

Neues Jahr – neues Bienenglück?

Wildblumenwiese und Insektenhotel in Aitrach

Der Frühling hat 2021 war und ist ungewöhnlich kalt und es gab bislang kaum Tage, an denen die Insekten richtig aktiv werden konnten. Aber das werden sie verkraften können: Die Obstbäume werden in und um Aitrach noch eine Weile blühen und auf vielen Wiesen sieht man jetzt Günsel, Gundermann und rosa Nelken nebst Wiesenschaumkraut und Löwenzahn blühen. Toll für die Wildbienen und andere Insekten, die sie als Nahrung nutzen!

Die Wildblumen- und Wiesenflächen rings herum entwickeln sich jetzt aufs Neue und wir sind gespannt, was in diesem Jahr an bekannten und vielleicht auch neuen Pflanzen dort erscheint.

Im Moment blüht auf den Schmetterlings- und Wildbienenflächen die Rote Lichtnelke und auch die seltenere Kartäusernelke mit ihrem leuchtenden Rosa. Glücklicherweise hat es geregnet und viele Saaten können in den nächsten Wochen weiter keimen. Dann gibt es auch auf den Wiesen mit Gräsern hoffentlich Neues zu entdecken und viele Insekten, die davon profitieren.

Auch die Insektenhotels werden schon wieder besucht und Wildbienen bauen bereits darin ihre Nahrungsvorräte ein.

Hummelsterben im Sommer: Was sind die Gründe?

Hummelkönigin an einem Natternkopf

Im Hochsommer endet für viele Insekten schon die beste Zeit: In trockenen heißen Wetterperioden gibt es meist nur noch wenige Trachten für die Tiere. Hummeln haben es jetzt besonders schwer, denn sie haben eine andere Sammelstrategie als Bienen. Sie legen quasi keine Vorräte an und sind deshalb noch mehr auf wechselnde Trachten und ständigen Nachschub angewiesen.

Und weil sie oft fast hartnäckig an einer Tracht festhalten, ergeben sich manchmal tragische Folgen. So fliegen Hummeln zum Beispiel im Sommer übertrieben lang und intensiv eine einzige Trachtpflanze an wie einen Lindenbaum. Dort finden sie immer weniger Nahrung, wechseln aber auch nicht mehr zu Alternativen. Die Folge: Hummelsterben in Massen wie einige Untersuchungen gezeigt haben. Mehr dazu im Beitrag des NABU übers Hummelsterben >>

Was können wir dagegen tun?

Wir brauchen viel mehr naturbelassene und weniger intensiv genutzte Flächen. Jede Ecke, in der sich die Pflanzenwelt vermehren und vielfältiger werden kann, nützt den Tieren. Dazu zählen auch blühende Wildpflanzen, die von Gärtnern schnell als Unkraut abgetan werden. Lassen Sie doch einfach mal eine Ecke mit Brennesseln, Schafgarbe und Wicken im Garten stehen und beobachten Sie, was sich tut…. Es lohnt sich!


Jubiläum: 50. Tag der Erde – und es summt wieder!

Wildbiene an einer Nisthilfe von AITRACH BRUMMT
Eine Wildbiene verlässt gerade ihren Hauseingang… Aufgenommen an einem Insektenhotel von AITRACH BRUMMT im April 2020.

Heute am 22. April ist „Tag der Erde“. Kein Grund zum Feiern – geht ja ohnehin nicht. Und die meisten Menschen beschäftigen gerade sehr weltliche Sorgen wie die Gesundheit der Familie, finanzielle Engpässe und Kinder, die seit Wochen keine Kitas und Schulen mehr besuchen können. Doch für einen kurzen Moment sollten wir wenigstens innehalten an diesem Tag und mal auf das Summen in der Natur hören. Denn derselbe Frühling kommt nie wieder! Das gilt auch für diese besondere Zeit im April 2020. Bei allen Sorgen, die wir jetzt haben: Ein Blick in die Natur entspannt und lenkt den Blick aufs Wesentliche.

Es blüht schon mächtig auf den Wiesen

Für die Bienen bedeutet das, jetzt ganz viel Energie zu tanken und so viel Pollen wie möglich zu sammeln. Das Wetter ist seit Wochen gut für diese Ernte. Und wo es noch nicht zu trocken ist, gedeihen bereits zahlreiche Frühblüher wie Löwenzahne, Weidenröschen und Taubnesseln. Distelpflanzen sind schon zu entdecken, bald Storchschnabel und Wilde Malve.

Wir freuen uns deshalb, dass wir mit dem Projekt AITRACH BRUMMT dieses Jahr prima gestartet sind und den Insekten schon reichhaltige Trachten bieten können. Und damit sie es sich in den neuen Insektenhotels auch richtig gemütlich machen können, haben wir einige davon frisch mit geschnittenem Schilf ausgestattet. Diese trockenen und sicheren Röhren lieben zahlreiche Wildbienen.

Und wer erkennt die Wildbiene auf dem Foto, die gerade gestern aus einem Stück Holz im Insektenhotel (Standort Wappental) gekrochen kam? Wir sind gespannt 🙂

Wer übrigens Lust und Zeit hat, die insgesamt 6 großen Insektenhotels weiter mit uns auszustatten und mit anzupacken, kann sich jederzeit gerne melden und schreibt eine Mail an: markus@helfenstein.net

Naturschutz lebt vom Mitmachen!

Nachschub für die Insektenhotels von AITRACH BRUMMT.
Nachschub für die Insektenhotels von AITRACH BRUMMT.


Winterzeit im Bienenstock

Noch herrscht bei uns kein strenger Winter und die Temperaturen sind mild. Deshalb kann man auch im Dezember noch ab und zu Bienen beobachten. Sie hören erst bei Außentemperaturen von unter 10 Grad Celsius mit ihren Flügen auf. Sinken die Werte weiter und gegen 5 Grad, schließen sich die Bienen zu einem kugelförmigen Wintersitz, der so genannten Wintertraube, zusammen.

Bewegung hält warm

Bienen halten nämlich keinen Winterschlaf und sterben auch nicht wie die Wespen oder Hummeln, bei denen nur die Königin überlebt. Sie bilden Trauben aus Tausenden von Tieren im Inneren des Bienenstocks. Dort produzieren sie durch Vibrieren ihrer Muskulatur und Flügelschlagen Wärme. Wenn die fleißigen Einheizer müde werden, rücken sie nach innen in die Mitte, um mit den erholten Artgenossen zu tauschen und Futter zu sich nehmen zu können. Dadurch erreichen sie im Inneren der Bienentraube auch im Hochwinter gemütliche Temperaturen von über 20 Grad.

Auch wir – die Initiatoren von AITRACH BRUMMT haben beschlossen, den Winter nicht zu verschlafen. Wir planen bereits die nächste Blühsaison und strecken unsere Fühler nach Kooperationspartnern aus, die mit uns an einem Strang ziehen. Deshalb haben wir uns auch beim Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“ mit unserem Projekt beworben. Gefördert werden mit diesem Wettbewerb 2020 Projekte, die einen Beitrag zur biologischen Vielfalt in unserer Region leisten.

Danke nochmals an alle Unterstützer aus diesem Jahr: Bleibt gesund und in Bewegung wie die Bienen- und drückt uns die Daumen für ein summendes 2020!

Die Insektenhotels stehen

Insektenhotels stehen in Aitrach

Im Rahmen von AITRACH BRUMMT wurden im Frühjahr auf rund 5.000 qm wertvolle Wildkräuter, -gräser und -blumen ausgebracht. Inzwischen sind diese Flächen grün – und bunt: Barbarakraut, Kornblumen und Lichtnelken markieren die ersten Farbtupfer. Viele weitere werden folgen. So sehr wir uns über die Blumen freuen, so wichtig sind auch die unscheinbaren Gräser und Kräuter, die nun ebenfalls dort wachsen. Mit der größeren Pflanzenvielfalt findet auch eine größere Anzahl unterschiedlicher Insekten einen passenden Lebensraum.

Zum Lebensraum der schützenswerten Insekten zählen neben der abwechslungsreichen Nahrungsgrundlage auch die richtige Unterkunft. Deswegen gehören zur Initiative AITRACH BRUMMT auch sechs große Insektenhotels. Johannes Klotzek und sein Team von der Mauthe GmbH & Co KG haben uns dabei ebenso großzügig wie tatkräftig unterstützt. Die Insektenhotels sind sehr solide gebaut und werden den Insekten über Jahre ein Zuhause bieten. Sie sind damit ein wichtiger Beitrag für den Naturschutz in Aitrach. Wir bedanken uns ganz herzlich!

Die Insektenhotels sind auf die unterschiedlichen Standorte von AITRACH BRUMMT verteilt. Nicht alle sind für Spaziergänger leicht zu entdecken. Am Aitrachsee und auf der Streuobstwiese neben der Kirche können sich Interessierte aber jederzeit ein eigenes Bild von den Hotels und ihren Bewohnern machen. Die Hotels wurden in den letzten Tagen aufgestellt. Die Inneneinrichtung wird von nun an immer weiter ausgebaut. Mit etwas Glück ziehen dann noch in diesem Jahr die ersten „Gäste“ ein. Wir drücken die Daumen!

Möchten Sie AITRACH BRUMMT unterstützen? Darüber freut sich Markus Helfenstein, Kontakt s. Website oder über Facebook: facebook.com/aitrachbrummt/

Die ersten Blüten

Seit inzwischen sechs Wochen entwickeln sich aus den Samen die ersten Blumen und Gräser. Für uns eine spannende Zeit, denn in den ersten Wochen sind die Keimlinge durch Trockenheit und Hagel besonders gefährdet.

Die gute Nachricht: Es grünt kräftig und auch die ersten Blüten zeigen sich!

Das gelbe Barbarakraut und die erste Kornblume zeigen sich auf den neuen Blühflächen in Aitrach.

Unsere Insektenhotels

Zum Konzept von AITRACH BRUMMT gehört auch, den vielen Wildbienen und anderen Insekten ein schönes Zuhause zu geben.

Die Insektenhotels werden auf die unterschiedlichen Standorte verteilt. Wir sind sehr froh, dass Johannes Klotzek von Mauthe Beton dieses Vorhaben sehr großzügig unterstützt!

Johannes Klotzek, Herr Gleinser und Markus Helfenstein (v.l.n.r.) freuen sich über das erste fertige Insektenhotel

Zunächst stand die Planung an. Zu meiner Überraschung kann man keinen Bauplan für die Art von Insektenhotel googlen. Sie sollen groß, wetterbeständig, haltbar und frei stehend sein. Und Platz für eine Info-Tafel auf der Rückseite brauchen wir ja auch. Also habe ich eine eigene Skizze entworfen:

Für die Produktion gab’s natürlich noch ein paar mehr Details, aber was hier zählt, ist das Ergebnis. Das kann sich, Dank des Einsatzes von Johannes Klotzek und seinem Team bei Mauthe Beton, mehr als sehen lassen!